Ida Noddack-Tacke

Als eine der ersten Frauen in Deutschland studierte sie Chemie und promovierte 1921 an der Technischen Hochschule Berlin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Walter Noddack begann sie 1922 an der Physikalischen Reichsanstalt Berlin die systematische Suche nach den beiden letzten, noch unbekannten chemischen Elementen mit den Ordnungszahlen 43 und 75 im periodischen System.

Entdeckung zweier Elemente

1925 gelang ihnen die Entdeckung der gesuchten Elemente, die sie Rhenium und - nach der Heimat Walter Noddacks - Masurium nannten. Das Element Masurium konnten die Noddacks allerdings nicht röntgenspektroskopisch nachweisen. Heute weiß man, dass es radioaktiv ist und sehr schnell zerfällt. Zu dieser Zeit war jedoch noch nicht bekannt, dass chemische Elemente instabil sein und verfallen können. So blieb Masurium bis 1945 umstritten.

Die wissenschaftlichen Leistungen der Noddacks blieben allerdings nicht auf diese Elemententdeckungen begrenzt, sondern umfassten auch bahnbrechende Ergebnisse in der Photo- und Geochemie. Beispiele hierfür sind der Kohlenstoffkreislauf, die Sehfarbstoffe des menschlichen Auges sowie Nierensteine und deren Auflösung. Durch ihre Untersuchungen von Meteoriten zählt Ida Noddack auch zu den Initiatorinnen der Kosmochemie.

Theorie der Kernspaltung

1934 wirbelte Ida Noddack-Tackes in der "Zeitschrift für angewandte Chemie" geäußerte Vermutung, Urankerne könnten bei Neutronenbeschuss in größere Bruchstücke zerfallen, viel Staub auf. Die damalige Fachwelt nahm diese These nicht ernst. 1938 gelang dem Forscherteam Otto Hahn, Fritz Straßmann und Lise Meitner schließlich die erste Kernspaltung. Doch erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1966 würdigte Otto Hahn Ida Noddacks frühe Erkenntnis mit den Worten: "Und die Ida hatte doch Recht."

Das Ehepaar Noddack wurde zwischen 1932 und 1937 zehnmal für den Nobelpreis vorgeschlagen, verliehen wurde er ihnen nicht. Dabei haben wohl auch die politischen Unwägbarkeiten in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg eine Rolle gespielt. Ida Noddack starb am 24. September 1978 in Bad Neuenahr.

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